© Omar Sayami

Steinbock, Bär und Wildnis

Früher Abend an einem der wenigen Regentage meiner Reise in einer kurdisch geprägten Region, die Berge im Hintergrund gehören schon zu meinem Ziel, dem Munzur-Vadisi-Nationalpark:

Der Munzur-Vadisi-Nationalpark ist für die Menschen, die in der Region leben, weit mehr als nur ein geschütztes Naturgebiet – er ist Heimat, Lebensgrundlage und ein Ort voller Geschichte. Die tiefen Täler, klaren Flüsse und dichten Wälder sind nicht nur ein Paradies für Wildtiere, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens der Menschen hier.

Für die Dorfbewohner entlang des Munzur-Flusses ist die Natur nicht nur schön, sondern auch heilig. Der Fluss selbst wird oft als „Munzur Baba“ verehrt, und viele Quellen entlang seines Laufs gelten als heilig. Schon seit Generationen nutzen die Menschen hier die fruchtbaren Böden für Landwirtschaft und Viehzucht. Die Weiden in den Bergen sind im Sommer voller Nomaden mit ihren Schafherden, und der Honig aus der Region ist wegen seiner Reinheit besonders geschätzt.

Doch der Nationalpark ist nicht nur ein Ort des Lebens, sondern auch des Widerstands. Viele hier kämpfen dafür, dass die einzigartige Natur erhalten bleibt, denn immer wieder gibt es Pläne für Staudämme oder andere Eingriffe, die das fragile Gleichgewicht bedrohen.

Für die Menschen in Tunceli und den umliegenden Dörfern ist der Munzur-Vadisi-Nationalpark nicht nur ein Stück unberührte Natur, sondern ein Symbol für ihre Kultur, ihren Glauben und ihre Verbindung zur Erde. | Türkei

Das Flussleuchten Sprungbrett ins Nass

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