Von einem Zyklon, der nichts mehr zuließ, der Menschenleben kostete und Myanmars Norden unter Wasser setzte.

Zyklon Myanmar Landstraße

Wir brachen früh auf, die Beginn der Strecke von Mandalay nach Monywa war herrlich grün, aber schnell wurde der Himmel dunkel. Es fing erst mit einem normalen Regen an, der sich aber zusehends in viel, viel Wasser von oben verwandelte. Der Wind nahm zu und heftige Windböen zerrten an den Bäumen, die entlang der Straße standen.

Wir waren auf dem Weg zu einem unserer favorisierten Orte, nach Monywa, und waren zuversichtlich, dass wir noch rechtzeitig an unser Ziel gelangen würden. Der Ort war nur einige wenige Stunden entfernt, aber dann gerieten wir in einen tropischen Zyklon, der über Nord Myanmar und Bangladesch zog. Es stürmte und regnete 2 Tage ohne Unterbrechung.

Die Landstraßen verwandelten sich in Flüsse, manche Passagen konnte man nur noch vorsichtig durchqueren, Wasser drang durch die Türen unseres Fahrzeug ein.

Etliche Autos blieben in den Wassermassen liegen und Dorfbewohner waren dann zur Stelle und halfen dann den gestrandeten Menschen.

Der Fahrer mit seinem kleinen Bus war sich ziemlich sicher, wo und das er da lang fahren könnte.

Mutiger Mopedfahrer rast in die Fluten, zumindest in dieser eher flachen Passage.

Für viele Dorfbewohner war das eine willkommene Gelegenheit in ihrem harten Alltag mal etwas Abwechslung zu haben und sich das Choas in Fluten anzusehen.

Der Ochsenkarren am Straßenrand trotzte den Fluten.

Und hier endete unsere Fahrt nach Monywa. Der Fluss Mu war so tosend, wild und ansteigend und drohte die Brücke mit sich zu reißen. Das Überqueren war nicht möglich, so zumindest erklärte uns das die örtliche Polizei. Zwei Tage später erfuhren wir, dass die Brücke durch die ansteigend Wassermassen tatsächlich mitgerissen worden wurde.

Der Fluss war gewaltig, laut und schnell, beim Blick vom Anfang der vibrierenden Brücke war uns schnell klar, dass wir nicht einen Meter darüber fahren wollten.

Fünfzig Meter neben der Uferböschung des Flusses suchte sich das Wasser seinen Weg. Was wir hier nicht sehen konnten, dass zahlreiche Dörfer an dem Ufer des Flusses mittlerweile weggeschwemmt worden waren. Leider mussten viele Menschenleben beklagt werden.

Unseren Plan für das Reiseziel Monywa mussten wir streichen und so konnten wir nur wieder umkehren. Also fuhren zurück und versuchten uns nach Bagan durchzuschlagen, in der Hoffnung, dass wir keinen neuen Fluss auf dem Weg dahin überqueren mussten.

Nach einem Zwischenstopp in der Nacht erreichten wir am Abend dann letzlich Bagan, hier hatte es endlich aufgehört zu regnen.

Myanmar von oben, das Land hat nach wie vor unendlich viele natürliche Wasserarme. Die zunehmende Besiedelung der Ufergebiete und die Unberechenbarkeit der Natur sind leider nach wie vor eine Gefahr für diese Menschen.

Die Reise war noch zur Zeit der letzten Militärdiktatur im Jahr 2011. Während unserer Reise befand sich Myanmar noch im Off. Das Land stand mehr als fünfzig Jahre unter der Herrschaft einer Militärdiktatur. Über diesen Zeitraum war das Land von der restlichen Welt abgeschottet. Bleibt zu hoffen das sich das nicht wiederholt.

Die Nachtwandler Der große Müllschlucker

3 Kommentare

  1. danke fürs Teilen der Erinnerungen
    Anregung, sich mit diesem Land und seiner Geschichte / Gegenwart zu beschäftigen

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